Lange ersehnt und endlich wahrgeworden: Der spendenfinanzierte Sommerurlaub für die Kinder und Jugendlichen mit Behinderung der Wohngruppen der Stiftung Anscharhöhe. In fünf, familienähnlichen Wohngruppen der Hilfen zur Teilhabe leben 40 Kinder und Jugendliche in Hamburg-Eppendorf. Die Kids sind zwischen zehn und 18 Jahren alt und kommen aus Hamburg und Umgebung. In den Schulferien 2021 fuhren die Wohngruppen in den Urlaub: eine Woche an die Nord- oder Ostsee.
Die „Gelbe Gruppe“ verbrachte die Tage in Boiensdorf an der mecklenburgischen Ostsee. Gut gelaunt ging es am Sonntag für die neun Kinder und Jugendlichen sowie die fünf Betreuer*innen in Eppendorf los. Das Ziel nahe der Insel Poel war nach zwei Stunden Autofahrt entspannt erreicht. Die Gruppe wohnte in einem großen Ferienhaus mit genügend Einzelzimmern und barrierefreien Badezimmern.
Schnell vergingen die müßigen Urlaubstage am Strand: im Sand wurde gebuddelt und gespielt, auf den Decken gelesen und gechillt. Der flache Einstieg ins Wasser lockte nicht nur die Wasserratten, sondern auch die Wasserscheuen ins kühle Nass. Das tägliche Eis am Strand durfte natürlich nicht fehlen.
Je nach Lust und Tagesform nahmen die Kinder und Jugendlichen an den Strandbesuchen teil. Es blieben auch Kleinstgruppen im Ferienhaus. Manch einer entspannte lieber beim Mandalamalen, half beim Vorbereiten der Mahlzeiten oder daddelte eine Runde auf dem Handy.
Abends wurde gemeinsam gekocht oder gegrillt. Nur die fiesen, blutsaugenden Mücken störten die Abendidylle auf der Terrasse.
Bei zwei größeren Ausflügen wurde die Umgebung kennengelernt. Ein Tag verbrachte die Gruppe in Wismar. Hier wurden Altstadt und Hafen erkundet, Kleidung und Souvenirs geshoppt sowie Fischbrötchen, Kaffee und Kuchen genossen.
Das absolute Highlight der Reise – gerade für die Kleineren und Bahnbegeisterten – war die Fahrt mit der Dampflok-Bahn Molli. Eine Stunde dauert die Reise von Bad Doberan nach Kühlungsborn mit der dampfbetriebenen, historischen Eisenbahn. In Bad Doberan angekommen, ging es für die Gruppe mit der Zeitreise weiter. Die Besichtigung der Klosterkirche fand der ein oder anderen etwas langweilig. Beim Erkunden der Ruinen der Wollscheune leuchteten jedoch wieder kleine und große Entdeckeraugen.
Für die beiden Neueinzüge der Wohngruppe waren es sicherlich neben der Urlaubserholung auch herausfordernde Tage. Durch das intensive gegenseitige Kennenlernen in der Woche konnten die Jugendlichen aber wiederum gut in die Gruppe reinfinden. Mit einem neuen Gruppengefüge und schönen Erinnerungen ging es wieder nach Hause.
„Wir hatten eine runde Zeit. Die Stimmung war von ausgelassen, über entspannt bis erschöpft. Die Woche am Meer war eine willkommene Abwechslung für unsere Klient*innen zum Großstadtalltag in Hamburg“, so Nils Hinrichs, Erzieher in der Gelben Gruppe.
Die Stiftung Anscharhöhe dankt allen Spender*innen, unterstützenden Firmen oder auch Stiftungen und Vereinen, die einen Löwenanteil der Reisen finanziert haben. Dank der großherzigen Spenden konnten die Kinder und Jugendlichen in diesem Sommer in den Urlaub fahren.
Text: Maria Bönisch, Stiftung Anscharhöhe